Klares Ja zur Konzeptvergabe und Schaffung von Wohnraum im Abtswald C: „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum“

Veröffentlicht am 18.12.2021 in Allgemein

Die Entwicklung des Baugebiets Abtswald C wurde in den 2000er Jahren angegangen und die Bebauung läuft seit rund sechs Jahren. Die Stadträte von SPD und BÜNDNIS 90/Die Grünen haben nun der Vergabe von städtischen Grundstücken nach dem Konzeptvergabeverfahren zugestimmt. Es sollen 70 Wohneinheiten entstehen, ein Drittel öffentlich gefördert und damit bezahlbar. [Lesen Sie hier weiter]

Die Gremien der Stadt und die Verwaltung haben die Aufgabe die Kommune weiterzuentwickeln, auf veränderte Bedürfnisse und Anforderungen entsprechend zu reagieren. Dies hat die Stadtratsmehrheit am Dienstagabend getan. Im Kreis Germersheim fehlen 1.900 Wohnungen, so eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts. Der Wohnraum in Wörth am Rhein ist knapp, das wissen alle, die ein Haus oder eine Wohnung suchen. Bezahlbarer Wohnraum ist so gut wie nicht vorhanden bzw. erst in der Entstehung.

Nach langen Beratungen und Diskussionen im Stadtrat sowie in einem Arbeitskreis zur Konzeptvergabe, haben sich die Vertreter*innen entschlossen auf den drei städtischen Grundstücken im Baugebiet Abtswald C neben Reihenhausbebauung auch Wohneinheiten im Mehrfamilienhausbereich zuzulassen. Für die SPD war besonders wichtig, dass auch Wohnraum für Personen geschaffen wird, die über kein hohes Einkommen oder hohe Rücklagen verfügen, erläuterte Jürgen Nelson, stellvertretender SPD-Fraktionssprecher.

Zum Ergebnis der Jury im Konzeptvergabeverfahren sagt Nelson, dass sich „der auf Platz 1 gesetzte Entwurf durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen 28 Reihenhäusern und vier Mehrfamilienhäusern mit gutem Wohnungsmix auszeichnet. Die Dichte weist ein verträgliches Maß auf. Alle Konzepte mussten sich auch an bislang bestehenden Festsetzungen wie Trauf- und Firsthöhe, Dachneigung, Grundflächenzahl und Stellplatzschlüssel halten.“ Alle Neubauten sind auf 7,50 Traufhöhe begrenzt, sodass nur kleinere Mehrfamilienhäuser entstehen können.

Offene Fragen wie von den opponierenden Fraktionen angeführt, gab es aus Sicht der SPD-Fraktion nicht: „Der Stadtrat hat sich im Sommer gerade deshalb einstimmig zur Konzeptvergabe bekannt, da wir die Qualität in Sachen Städtebau, Klimaschutz und Soziales vorschreiben konnten. Somit mussten sich alle Konzepte an den von uns geforderten Kriterien halten. Wir haben dann den Jury-Beschluss sowie alle eingereichten Konzepte für uns nochmal bewertet und dabei die Interessen der Anwohner einfließen lassen“, ergänzte Nelson nach der Sitzung.

Hintergrund:

Der ursprüngliche Aufstellungsbeschlusses für den Bebauungsplan aus dem Jahr 2008, in Kraft getreten in 2012, sah für die drei Baufelder 34 Reihenhäuser in den Teilbereichen des Baugebiets Abtswald C vor. Im Rahmen des Höchstbieterverfahrens wurde 2020 deutlich, dass mögliche Grundstückskäufer wesentliche Änderungen des Bebauungsplans (u.a. Verdichtung, Tiefgarage, reduzierte Breite der Reihenhäuser) wollten. Deshalb beschloss der Stadtrat im Mai 2020 – damals noch einstimmig – das Konzeptvergabeverfahren in die Wege zu leiten.

Im Juli 2021 wurden dem Stadtrat die Kriterien vorgestellt, die eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Fraktionen von Ortsbeirat und Stadtrat erarbeitet haben, und ebenfalls einstimmig beschlossen. Das im November ergangene Jury-Ergebnis zu den eingereichten und anonymisierten Konzepten war ebenfalls eindeutig: Von 13 Juroren stimmten 10 für den Entwurf „Eine Hofgeschichte“, den die weisenburger projekt GmbH aus Karlsruhe eingereicht hatte. Der Stadtrat schloss sich am 14. Dezember 2021 mehrheitlich dem Vorschlag an. Mit diesem Beschluss wurde die Verwaltung beauftragt in Verhandlungen mit dem Investor zu treten, die noch offenen Fragen zu klären und nach Klärung die vertraglichen Details des Verkaufs zu regeln.