ZDF-Fernsehjournalistin Katrin Eigendorf erhält Martini-Preis der SPD Südpfalz

Veröffentlicht am 26.04.2023 in Veranstaltungen

Die südpfälzische SPD hat den traditionellen Martini-Preis für das Jahr 2022 an die internationale Reporterin Katrin Eigendorf verliehen. Staatsminister Alexander Schweitzer würdigte in seiner Laudation die journalistische Arbeit von Eigendorf und ihr gesellschaftliches Engagement. Eigendorf betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung des Journalismus für eine funktionierende Demokratie. [Lesen Sie hier weiter]


Katrin Eigendorf mit Laudator Alexander Schweitzer und den Vorsitzenden der
SPD Südpfalz, Jennifer Braun und Mario Daum

Der Martini-Preis wird seit 1988 an Menschen verliehen, die sich im besonderen Maße für die Demokratie, die politische Kultur und um Aufklärung und Wahrhaftigkeit im politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben verdient gemacht haben. Der Co-Vorsitzende der südpfälzischen SPD, Mario Daum, begründete die Wahl von Katrin Eigendorf mit der essentiellen Bedeutung ihrer journalistischen Arbeit in Krisen- und Kriegszeiten.

Staatsminister Alexander Schweitzer hielt die Laudatio und hob darin die Bedeutung einer unabhängigen Presse als vierte Gewalt im demokratischen System hervor. Schweitzer zeichnete den Lebensweg von Katrin Eigendorf und ihre beruflichen Stationen nach, die von 1993 bis 1999 und dann wieder von 2014 bis 2018 in Moskau tätig war. Für ihre empathischen und mutigen Reportagen zur Lage von Frauen und Mädchen in Afghanistan wurde sie 2022 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt sie den deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste persönliche Leistung Information“ und wurde vom Medium Magazin als „Journalistin des Jahres 2022“ ausgezeichnet.

Für die Südpfälzer Genossinnen und Genossen war zudem das gesellschaftliche und soziale Engagement von Eigendorf wichtig: Gemeinsam mit ihrem Mann, Jörg Eigendorf, hat sie den Philip-Julius-Verein gegründet, der Familien mit schwerstbehinderten Kindern Unterstützung und Beratung bietet.

In ihrer Ansprache ging Katrin Eigendorf auf die Rolle und Verantwortung des Journalismus ein. Das Einordnen der Informationen stellt eine zentrale Aufgabe journalistischer Tätigkeit dar. Zugleich betonte Eigendorf, dass es keine objektive Wahrheit geben kann, da man die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnimmt. Es geht ihr in ihrer Arbeit vor allem darum, darzulegen, wie sie zu ihrer Einschätzung und Meinung kommt, sodass diese Einordnung nachvollziehbar wird. Die Auszeichnung mit dem Martini-Preis der SPD Südpfalz sieht Katrin Eigendorf auch als Würdigung des Berufsstandes der Journalistinnen und Journalisten.

In einer kurzweiligen Talk-Runde, die die Co-Vorsitzende der SPD Südpfalz, Jennifer Braun, moderierte, berichtete Eigendorf von ihrem Bild auf Russland, dessen Entwicklung sie bereits 1999 früh vorhersah. Eindrucksvoll schilderte Eigendorf den Arbeitsalltag in der Ukraine oder in Afghanistan. Im Gespräch mit Braun ging die Fernsehjournalistin auch auf die Gründe ein, weshalb sie gemeinsam mit ihrem Mann den „Philip Julius e.V.“ gründeten: sie wollten anpacken, helfen und nicht nur nach dem Staat rufen. Zehn Jahre nach der Gründung ist der Verein ein wichtiger Ansprechpartner für viele Familien mit schwerstbehinderten Kindern in Deutschland.