Wir gedenken und trauern um unseren Franz Nachbar

Veröffentlicht am 10.10.2022 in Ortsverein

Am vergangenen Wochenende verstarb der Ehrenvorsitzender der SPD Maximiliansau und ehemalige Ortsvorsteher, Franz Nachbar, im Alter von 86 Jahren. Franz war 55 Jahre in der SPD und rund 5 Jahrzehnte kommunalpolitisch engagiert. 2020 wurde ihm die Landesverdienstmedaille von Ministerpräsidentin Malu Dreyer verliehen. [Lesen Sie hier weiter]

Franz Nachbar wurde 1935 im damaligen Tscheb (heute Celarevo, Serbien) geboren. 1944 wurde er und seine Familie infolge des zweiten Weltkriegs von seinem Geburtsort vertrieben. Er verlor Mutter und Großeltern, war vom Vater getrennt und musste in ein Umerziehungslager. Eine glückliche Schicksalsfügung sorgte für eine Wiedervereinigung mit seinem Vater, der aus russischer Kriegsgefangenschaft entkam.

Nach Jahren der Flucht und der Rastlosigkeit in Österreich und Deutschland kam Franz mit seinem Vater 1952 nach Maximiliansau. Alsbald begann er eine Lehre als Schlosser und arbeitete in der Esso-Raffinerie, wo er sich auch gewerkschaftlich engagierte und 27 Jahre Mitglied im Betriebsrat war.

1967 folgte der Eintritt in die SPD, der er nun 55 Jahre angehörte. Von 1983 bis 1999 war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Maximiliansau. 1979 wurde er in den Stadtrat gewählt. Von 1989 bis 1999 war er der erste sozialdemokratische Ortsvorsteher von Maximiliansau. Dem Stadtrat gehörte er wieder von 1999 bis 2019 an. Überdies vertrat Franz auch viele Jahre die Interessen der Bürgerschaft im Kreistag und engagierte sich als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Neustadt sowie Schöffe am Landgericht Landau.

An seinem 80. Geburtstag überreichte ihm Kurt Beck, Ministerpräsident a.D., die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Auszeichnung, die die SPD vergibt. Auch sein Einsatz für die deutsch-französische Verständigung im Rahmen der Partnerschaft zwischen Maximiliansau und Cany-Barville ist hervorzuheben. Franz war zudem seit vielen Jahrzehnten Mitglied in vielen Maximiliansauer Vereinen.

„Ich wollte immer etwas tun für die Menschen. Ein wenig die Welt verbessern.“
(Franz Nachbar, Die Rheinpfalz 31.05.2017)