Am 16. November begrüßte der Vorsitzende des SPD Stadtverbands Wörth am Rhein, Mario Daum, den Klimatologen Dr. Hans Schipper vom Süddeutschen Klimabüro am KIT und den energie- und umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Rahm, MdL, zur Info-Veranstaltung Klimawandel. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung in das Bürgerhaus in Maximiliansau gefolgt. Im Laufe der Veranstaltung wurde sehr deutlich, der Klimawandel schreitet schneller voran, als uns das in Deutschland bewusst ist und die Zeit für politisches Handeln wird immer knapper. [Lesen Sie hier weiter]
Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, Mario Daum, Andreas Rahm und Dr. Hans Schipper (v.l.n.r.)
Mario Daum eröffnete die Veranstaltung und verwies darauf, dass es auch heute noch Menschen und Parteien gibt, die die Tatsache des Klimawandels verleugnen: „Wir brauchen da nicht ins Weiße Haus nach Washington schauen, auch in unserer Gesellschaft gibt es Parteien, die den Klimawandel mit einem Anstieg der Temperaturen gleichsetzen. Und wenn dann im November Schnee fällt, wird dies als Beweis angeführt, dass es keinen Klimawandel gibt. Lange Trockenperioden, Temperaturen von bis zu 15°C an Weihnachten 2015 oder die Zunahme von extremen Wetterereignissen werden dabei beiseitegelassen.“
In seinem Vortrag ging der Klimatologen Dr. Schipper zunächst auf das Phänomen Klimawandel ein und erläuterte die Ursachen dessen. Schipper sprach davon, dass in den vergangenen 200 Jahren durch den menschenverursachten CO2-Austoß das bisherige Klima-Gleichgewicht aus der Balance gebracht wurde und sich das Klima deswegen verändert. Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen wir in Deutschland eher sehr abgeschwächt zu spüren. Viel stärker trifft es die ohnehin schon ärmeren Regionen dieser Welt wie die afrikanischen Länder oder auch Inselstaaten wie Fidschi. In der Oberrheinregion äußert sich der Klimawandel durch längere Trockenperioden, Starkregenereignisse und durchschnittlich wärmere Temperaturen (insbes. in Städten). All dies hat weitreichende Folgen für die Flora und Fauna, manche Spezies verlieren an Lebensraum und neue Arten werden heimisch. Dr. Schipper verdeutlichte abschließend, dass es in den vergangenen Jahrtausenden stets klimatische Schwankungen gab. Seit dem 19. Jahrhundert jedoch, zeichnen sich starke klimatische Veränderungen ab, die durch den menschenverursachten CO2-Ausstoß verursacht werden.
Der energie- und umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Rahm, MdL, erläuterte in seinem Vortrag die klimatischen Veränderungen in Rheinland-Pfalz. Dabei ging er auf die politischen Maßnahmen ein, die die Landesregierung in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht hat. Zudem verwies er, dass das Land einen kleinen Baustein darstellt und es noch weitere Handlungsebenen gibt, so z.B. die Kommune, der Bund und die EU. Über die großen Maßnahmen wurde in den vergangenen Tagen auf der UN-Weltklimakonferenz diskutiert. Rheinland-Pfalz sei bereit, seinen Beitrag zu leisten, so Rahm. Er erläuterte in seinem Vortrag exemplarisch die Thematiken der Energiewende und die konkreten Maßnahmen der rheinland-pfälzischen Landesregierung.
In der Diskussion bemängelten einige Bürger, dass die Wirtschaftsinteressen stets über der Umwelt stehen. Dies werde durch das in der Welt bestehende Wirtschaftssystem und die Profitgier bestärkt.
Mit Blick auf Wörth am Rhein betonte Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, dass es an uns allen selbst liege, einen ersten, zweiten oder weitere Schritte zu gehen. Er verwies dabei u.a. auf das Klimaschutzkonzept der Stadt Wörth am Rhein. Darauf aufbauend sollten aber weitere Maßnahmen folgen.
Mario Daum schloss die Veranstaltung mit dem herzlichen Dank an die Referenten und die Bürgerinnen und Bürger für das große Interesse und die lebhafte Diskussion. „Der Klimawandel ist nicht wegzudiskutieren und es liegt an uns allen selbst, ob wir einen kleinen Beitrag für den Klimaschutz leisten oder nicht!“ so Daum.
Die Präsentationen der Referenten können hier heruntergeladen werden:
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