Gemeinsame Sitzung der Räte: Lärmaktionsplanung, Demografie-Konzept und Kita-Bedarfszahlen

Veröffentlicht am 12.10.2018 in Allgemein

Zur Ratssitzung am 9. Oktober waren neben den Stadträten auch alle Ortsbeiräte eingeladen. Der Grund war, dass wichtige, stadtweite Themen auf der Agenda standen. Das Ingenieurbüro Koehler & Leutwein aus Karlsruhe stellte die Lärmkartierung und die Lärmaktionsplanung vor. Das Büro L-Q-M Marktforschung aus Mainz stellt hiernach die stadtweite Demografie-Untersuchung und das daraus resultierende Konzept vor. Und der Bürgermeister stellte die Bedarfszahlen für die Kindertagesstätten vor. [Lesen Sie hier weiter]


Quelle: Rheinpfalz/C. Demko, Ausgabe vom 11.10.2018

Zunächst stellte Herr Dr. Kortmann von L-Q-M, ein Institut für Marktforschung und Sozialforschung aus Mainz, die Demografie-Untersuchung vor, die auch die Konsequenzen des Bevölkerungswandels für unsere Stadt analysieren sollte. Die umfangreiche und detaillierte Analyse brachte viele interessante Erkenntnisse und zeigte auch Handlungserfordernisse auf, über die in den nächsten Monaten und Jahren in den Räten gesprochen werden muss.

Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung: Zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger fühlen sich sehr wohl in unserer Stadt. Ein weiteres Drittel fühlt sich alles in allem wohl. Nur 2 Prozent der Befragten gaben an sich weniger wohl zu fühlen; niemand fühlt sich in Wörth am Rhein unwohl! Der Grafik ist zu entnehmen, dass vor allem in Schaidt der Wohlfühlfaktor am größten ist, hiernach folgen der Altort, der Dorschberg und Maximiliansau. In Büchelberg besteht offensichtlich noch Aufholbedarf.

Auf diesen erfreulichen Ergebnissen dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Nach der Studie gibt es zahlreiche Handlungserfordernisse. Vor allem mit Blick auf den bezahlbaren Wohnraum, die Wohnmöglichkeiten für die größer werdende Zahl an Senioren oder auch auf die Attraktivität und das Zusammengehörigkeitsgefühl in Wörth am Rhein. Die Autoren der Studie stellten aber auch fest, dass der Bürgermeister und die Verwaltung in all diesen Handlungsfeldern bereits aktiv sind. So soll bezahlbarer, altersgerechter Wohnraum in Maximiliansau, Schaidt und Wörth entstehen. In Büchelberg wird gerade an der Ausweisung eines neuen Baugebiets gearbeitet. Auch für Büchelberg gibt es bereits Ideen für altersgerechtes Wohnen im Heimatort. Und mit der Realisierung des Freizeit- und Sportgeländes gewinnt die Stadt den Autoren zufolge enorm an Attraktivität, das aber zugleich auch das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken kann, da eine gemeinsame Begegnungsstätte zwischen den zwei größten Ortsbezirken geschaffen wird.

Auch mit Blick auf die Wirtschaftsstrukturen wurden Handlungsoptionen untersucht, denn „wenn Daimler einmal hustet, hat Wörth eine Lungenentzündung“, so die Autoren. So soll gemeinsam mit der Verbandsgemeinde und der Stadt Hagenbach ein Gewerbegebiet geplant werden, um Unternehmen und hochwertige Arbeitsplätze anzusiedeln.

Die Präsentation der Studienergebnisse sowie die Untersuchung und das Konzept sind auf der Webseite der Stadtverwaltung einzusehen. Die komplette Studie liegt auch im Rathaus zur Einsicht bereit. Der Stadtrat sowie die Ortsbeiräte werden sich nun mit den Einzelheiten der Ergebnisse auseinandersetzen.

In der weiteren Folge der Sitzung stellte dann Herr Koehler die Lärmkartierung und die Lärmaktionsplanung vor. Untersucht wurden alle Gebiete, die an Straßen liegen, auf denen mehr als 8.000 Autos fahren. Die Präsentation der Ergebnisse brachte wertvolle Erkenntnisse über die Lärmbelastung in Maximiliansau und Wörth und baut auf der Lärmkartierung des Landesamts für Umwelt auf. Die Betroffenheitsanalyse zeigt sechs Maßnahmenbereiche auf, darunter die Eisenbahn-, die Maximilian-, die Rheinstraße und Im Woog in Maximiliansau sowie die Luitpold- und Oberholderstraße in Wörth.

Das zentrale Problem ist nun jedoch, dass die Lärmbelastung nicht die „Auslösewerte“ für lärmmindernde Maßnahmen erreicht, die wiederum notwendig wären, dass Bund oder Land die Finanzierung übernehmen müssten. Einzelmaßnahmen sind möglich, müssen aber geprüft werden. Der Stadtrat und die Ortsbeiräte haben die Stadtverwaltung auf Grundlage der Studie einstimmig beauftragt, weitere Untersuchungen mit den jeweiligen Möglichkeiten und Maßnahmen – auch finanziell – in Auftrag zu geben.

Bürgermeister Dr. Nitsche sagte, dass „das ambitionierte Ziel ist, flächendeckend ruhige Wohnlagen“ zu erreichen. D.h. es soll angestrebt werden, dass die Lärmbelastung auf unter 55 dB(A) gesenkt werden solle. Die Stadtverwaltung lässt nun die erforderlichen Maßnahmen prüfen, die zur Erreichung dieses Zieles erforderlich sind. Die Ergebnisse werden dann wiederum in den Gremien zur weiteren Beratung vorgestellt.

Die Präsentation sowie der ausführliche Bericht zur Lärmaktionsplanung ist auf der Internetseite der Stadtverwaltung einsehbar.

Der letzte Tagesordnungspunkt betraf die Bedarfszahlen der Kindertagesstätten. Bürgermeister Nitsche präsentierte den Stand zum August 2018 und gab einen Ausblick auf die nächsten Monate und Jahre. Ab Februar werden beispielsweise in Wörth keine weiteren Plätze mehr zur Verfügung stehen. Auch in Maximiliansau besteht Handlungsdruck. In den Ortsbezirken Büchelberg und Schaidt ist die Lage entspannter. „Es geht darum, dass wir rechtzeitig planen,“ verwies Nitsche auf den Handlungsbedarf, sodass Eltern für ihre Kinder in Zukunft einen Platz in einer Kindertagesstätte finden. Die Stadtverwaltung wird durch Umbelegungen nun zunächst weitere Plätze schaffen. Es gehe aber auch darum, neue Räumlichkeiten zu schaffen, sowohl in Wörth mit einer neuen Kindertagesstätte im Abtswald C als auch in Maximiliansau auf dem Gelände der bestehenden Kindertagesstätten.

Die Präsentation zu den Kita-Bedarfszahlen findet sich im Bürgerinformationsportal.